Es ist schwer zu glauben, dass Alix Klineman das erste mal in einem WM-Halbfinale spielte. Nerven aus Stahl, spielerische Klasse und Selbstbewusstsein prägten ihren Auftritt. Es waren vor allem ihre starken Aufschläge und katzenartigen Reflexe am Netz, die sie und ihre Teamkollegin April Ross in ihr erstes Weltmeisterschaftsfinale brachte.
Natürlich war die 29-jährige Klineman nicht allein auf dem Platz und die 37-jährige, erfahrene Partnerin Ross, verteidigte den Raum hinter ihr gegen die australischen Gegnerinnen Taliqua Clancy und Mariafe Artacho del Solar.
Die starke Leistung der Amerikanerinnen ebnete den Weg für einen 21:15, 21:18-Sieg, was bedeutet, dass Ross am Samstag ihr drittes WM-Finale insgesamt und das zweite in Folge spielen wird.
Ross gewann mit Jennifer Kessy 2009 die Goldmedaille, am Donnerstag jährte sich der Triumphs in Stavanger zum zehnten Mal. Hier in Hamburg möchte Kessy dem A-Team helfen, Gold zu gewinnen, denn sie ist als Tranerin mit dabei.
Nach dem Spiel war auch dies ein großes Thema. „Jen hat so viel für uns getan“, sagte April, die vor zwei Jahren in Wien mit Lauren Fendrick Silber gewann. „Sie bereitet sich so sehr auf uns vor. Wir haben in diesem Spiel sehr gut gespielt, ohne zu zögern und auf aggressive Weise.“
Ross war begeistert von Klinemans Leistung und wie sie Artacho und Clancy daran hinderte, einfache Punkte zu erzielen.
„Alix ist hier auf den Platz gekommen und hat mit Feuer aufgeschlagen“, sagte Ross. „Sie war am Netz sehr präsent und es fühlte sich einfach so an, als würde für uns alles klicken.“
Nachdem das Paar so weit gekommen ist und dabei hochkarätige Gegnerinnen im Halbfinale mittelmäßig hat aussehen lassen, hat es nun den Blick auf Gold gerichtet.
„Wenn wir am Samstag mit der gleichen Einstellung, Intensität und Aggression spielen können, haben wir auf jeden Fall eine Chance“, fügte Ross hinzu.
Ein Halbfinale zu verlieren ist immer schwierig, und die Australierinnen, die vor zwölf Monaten an gleicher Stelle Bronze bei den World Tour Finals gewannen, wollen nun wenigstens diesen Erfolg wiederholen.
„Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen“, sagte eine emotionale Clancy. "Aber wir können es uns jetzt nicht leisten traurig zu sein, denn wir müssen uns auf Bronze konzentrieren.“