Die Zeit jedoch war auf ihrer Seite.
„Unsere Entwicklung war anfangs sehr langsam,“ fügt Thole hinzu, der mit seinen 206cm am Netz steht. „Wir spielten Qualifikation und verloren, spielten die nächste Qualifikation und verloren wieder. Das war sehr frustrierend, aber wir gaben nicht auf.“
Und dann machte es Klick.
„In Ostrava hatten wir ein sehr hartes Qualifikationsspiel gegen die Belgier Dries Koekelkoren und Tom van Walle“, sagt Wickler. „Es war ein Spiel, dass wir im Normalfall verloren hätten, aber wir gewannen 19-17 im dritten Satz. Ab diesem Zeitpunkt wussten wir, dass wir die guten Teams schlagen konnten. Ab da fühlten wir uns individuell und als Team besser. Es war eine Schlüsselsituation für uns.“
Die war es tatsächlich.
Das Duo erreichte das Viertelfinale in Ostrava und besiegte am Weg dahin die niederländischen Stars Alexander Brouwer und Robert Meeuwsen, die Kubaner Nivaldo Diaz und Sergio Gonzalez sowie Martins Plavins und Edgars Tocs aus Lettland.
Es folgte ein neunter Platz in Warschau, bevor das Duo beim 4-Stern-Turnier in Espinho, Portugal, Bronze holte, nachdem sie richtig große Beach Volleyball-Teams schlugen.
Clemens und Julius konnten Siege gegen Alison Cerutti und Andre Loyola, Phil Dalhausser und Nick Lucena, Anders Mol und Christian Sørum sowie Vitor Felipe und Evandro Gonçalves einfahren.
Nun waren sie nicht mehr das unbeschriebene Blatt aus Deutschland. Sie sind zurecht auf der Bühne der Großen angekommen.
Auch diese Saison war bis dato sehr beeindruckend: Einer Silbermedaille in Den Haag folgte ein fünfter Platz und drei Top 10 Plätze. Daraus folgt, dass sie auf Nummer zwölf gesetzt zu den Weltmeisterschaften fahren. Nicht so schlecht für das junge deutsche Paar.
„Wir schlugen Teams wie Brouwer/Meeuwsen und es wurde immer besser,“ sagt Julius. „Es ging so schnell. Das Wichtigste war, einfach ruhig zu bleiben. Das war aufgrund der Top-Resultate nicht wirklich einfach. Wir wollten da weitermachen. Wir haben nie über Leistungsdruck nachgedacht und haben das auch nicht vor. Wir machen weiter unser Ding und wollen die Reise weitergehen und so spielen, wie unser Coach es vorgibt. So glauben wir an unser Spiel und diese Philosophie ist der größte Faktor unseres Erfolgs.“