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Übung macht den Meister

14.06.2019 - Hamburg

In Warschau mussten sich Anouk Vergé-Dépré und Joana Heidrich durch 2 Qualifikationsrunden kämpfen, um in den Main Draw zu kommen.

Aber die Schweizer Stars nahmen diese Hürde souverän.

Das ist der bestmögliche Weg, sagen die beiden, sie brauchen diese Spiele.

Vor zwölf Monaten gewannen die beiden Silber beim 4-Stern-Turnier in Itapema und kamen mit hohen Erwartungen zu ihrem Heimturnier, dem Major Gstaad.

Sie wollten das lange Warten auf Schweizer Gold in den Bergen von Gstaad beenden.

Eine Verletzung von Joana im K.O.-Spiel gegen Marleen van Iersel und Joy Stubbe zerstörte ihren Traum.

Erst jetzt sind die beiden wieder dabei, ihr Spiel zu finden, nachdem die Saison 2018 durch die Operation von Heidrich ungewollt verkürzt wurde.

Individuelle Regeneration braucht Zeit. Und lässt das Teamgefüge sowie die Verbindung zwischen den beiden wiederaufleben. Der 25. Platz sowohl in Xiamen wie auch in Itapema zu Beginn der Saison belegten das.

 

Die Resultate wurden in den Punkten widergespiegelt und so rasselten die Schweizerinnen in der Weltrangliste bergab. In Folge fanden sich Anouk und Joana auf Nummer 32 für die diesjährigen Weltmeisterschaften in Hamburg gesetzt. Sie treffen in Pool C auf die aktuelle Nummer eins der Welt, die Kanadierinnen Brandie Wilkerson und Heather Bansley.

Trotz der Schwierigkeiten im letzten Jahr macht das 27-Jährige Duo das Beste aus ihrer Extrazeit am Sand. Sie streben nach dem neunten Platz, den sie bei den letzten Weltmeisterschaften vor zwei Jahren in Wien erreichten.

„Es war nicht einfach, letztes Jahr einfach aufzuhören und das Momentum zu verlieren, aber die Operation war die richtige Entscheidung,“ meint die Blockerin Joana. „Wir brauchen etwas Zeit, um unseren Rhythmus wieder zu finden. Es war eine lange Zeit, ohne wirkliche Matches zu spielen, nur Freundschaftsspiele. Seit unserer Rückkehr suchen wir noch nach unserer Form. Wir sind am richtigen Weg. Ich bin glücklich wieder neben Anouk am Court stehen zu können.“

Hinsichtlich Selbstvertrauen und Fitness zahlen sich die Extraspiele bereits aus. In Warschau lieferten sie sich in der zweiten Qualifikationsrunde einen wahren Dreisatz-Krimi gegen die starken Ukrainerinnen Diana Lunina und Maryna Samoday.

Am Donnerstag besiegten sie die Deutschen Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur in der Gruppenphase und sicherten sich damit einen Platz in der K.O.-Runde. Am Tag darauf konnten sie noch mehr gemeinsame Zeit am Sand verbringen, als sie die Brasilianerinnen Taiana und Talita in drei Sätzen besiegten. Im Achtelfinale war schließlich in einem weiteren Spiel über drei Sätze gegen Agatha und Duda Endstation.

„Der Saisonbeginn war hart, aber wir brauchten die Spielzeit, um den Rhythmus aus dem letzten Jahr am Platz wieder zu finden,“ sagt Anouk. „Wir wissen, dass wir an einem guten Tag jedes Team schlagen können.“

„Nach einer langen turnierfreien Phase braucht es Zeit. Deshalb war die Qualifikation in Warschau, obwohl es eine lange Reise war, sehr wichtig und hilfreich für uns. Wir machen aus jeder Situation das Beste und es war eine gute Vorbereitung für die Weltmeisterschaften in Hamburg.“

Noch nie zuvor war das Feld bei den Damen so dicht. Sechs verschiedene Teams gewannen in den letzten sieben Events Gold bei den 3-Stern und 4-Stern Turnieren.

Genau an diese Art von Statistiken glaubt Anouk. Ende Juni stehen bei den Weltmeisterschaften die Türen zu den Medaillen in der Red Bull Beach Arena für alle offen.

„Allgemein ist das Level sehr, sehr hoch – ein Team, das 25. wird, kann genauso gewinnen,“ sagt sie. „Mit jedem Turnier finden wir ein bisschen mehr zu alter Stärke zurück. Bis Hamburg ist noch ein bisschen Zeit, wir haben also genügend Grund optimistisch zu sein.“

Ihre erste gemeinsame WM bestritten die beiden vor zwei Jahren in Wien, jedoch waren beide schon davor mit anderen Partnerinnen bei Weltmeisterschaften.

Anouk und Joana schnupperten schon 2013 und 2015 mit ihren früheren Partnerinnen WM-Erfahrung. Joana spielte mit Nadine Zumkehr und Anouk performte mit Isabelle Forrer – zwei sehr erfahrene Beach Volleyballerinnen, die 2016 gemeinsam bei den Olympischen Spielen waren.

„Nadine hat mir sehr geholfen und mich unterstützt, auf ein hohes spielerisches Level zu kommen“, erklärt Heidrich. „Ich bin ihr dafür sehr dankbar. Seitdem konnte ich mein Spiel und meine mentale Stärke stets verbessern.“

Wer traut sich also zu behaupten, dass die beiden mit dieser Erfahrung und einer vollfitten Joana nicht in der Lage wären, Geschichte zu schreiben und die erste Schweizer WM-Medaille bei den Damen zu gewinnen?

„Natürlich reisen wir nach Hamburg, um das Ergebnis von Wien zu toppen. Wir werden voraussichtlich auf ein brasilianisches Team treffen – so wie immer [2017 spielten sie gegen drei brasilianische Teams und verloren im Achtelfinale gegen Larissa/Talita],“ lacht Anouk.

„Wir sind schon aufgeregt und zuversichtlich, mit einem guten Ergebnis heimzufahren. Außerdem sind wir sehr stolz, die Schweiz bei der WM repräsentieren zu dürfen."